Raymen
Lucifer’s Right Hand Men

Schon der Opener „I Remember” schrammelt einen genüßlich in sentimentale Gefilde irgendwo zwischen Tennessee und Louisiana. Und, ja, die Erinnerung an Mitte der Achtziger kehrt zurück, als die Helden The Cramps hießen, sich aber viel zu selten hier blicken ließen. Also sind wir immer wieder hin zu Hank Ray, dem örtlichen Lux Interior, und seinen Men, denn ihre Musik war ähnlich und gut, wie man auf der Compilation „The Rebel Years ’85 – ’87″ nachhören kann, und Hanks Show beinahe gleichwertig. Doch die Cramps sind in die Jahre gekommen, und dieses Schicksal blieb natürlich auch den Raymen nicht erspart. Man sollte sich von der vorab releasten, noch recht treibend rockenden Leiber/Stoller-Komposition „Bad Blood” nicht täuschen lassen, auf „Lucifer’s Right Hand Men” lassen es die vier alten Herren aus der Rock’n’Roll-Tanzschule vornehmlich etwas gemäßigter angehen. Was überhaupt nicht weiter schlimm ist, wenn man auf Johnny Cash-Charme steht und gerne mal schluchzend an Orten wie Rick Nelsons „Lonesome Town” oder dem „River Of No Return” verweilt. In Sachen Authentizität und stilbewußter Coolness macht den Raymen jedenfalls niemand etwas vor, und wer sowas mag, zieht einfach den Hut tief ins Gesicht, legt die Stiefel hoch und genießt…